Über smartes.land

Wir verstehen die Plattform smartes.land als „Lern- und Explorationsfeld“ für uns und für alle Interessierten zum Thema „Stärkung der Vielfalt und Innovation im ländlichen Raum“. Sowohl Dörfer und Kleinstädte als auch Bürger, Unternehmen, lokale Organisationen und die Politik stehen vor der gemeinsamen Herausforderung, ihr Umfeld als attraktiven Zukunfts- und dynamischen Lebensraum neu zu gestalten. Zugleich gibt es bereits viele „smarte“ Ansätze und Akteure, die das „Land“ als attraktiven Gestaltungsraum im Spannungsfeld von Tradition und Erneuerung angehen.

Als Beratungsfirma im Bereich der internationalen Wirtschaftsförderung beschäftigen wir uns mit Entwicklungsansätzen in komplexen Kontexten. smartes.land ermöglicht es uns, verschiedene Perspektiven aus unseren eigenen Arbeitsfeldern in die Diskussion um ländliche Räume der Zukunft einzubringen. Gleichzeitig möchten wir in einen Lernaustausch mit Kolleginnen und Kollegen außerhalb unserer Firma treten.

Die Begriffskreierung  „smartes.land“ lehnt sich an dem englischen Begriff  „smart rural areas“ an, der wörtlich übersetzt wohl  für „smarte ländliche Räume“ steht. „Smartes Land“ passt jedoch unserer Auffassung nach besser, weil „Land“  eine emotionalere Bindung ausdrückt.  Aus unserer Sicht gibt es bereits eine Vielzahl von Diskussionssträngen und Themen, die für die Entwicklung des innovativen Landlebens  relevant sind, aber nur wenig Erwähnung finden. Wir möchten diese Themen in den folgenden Monaten in die Diskussion einbringen. Zugleich sind uns weitere Perspektiven für die Interpretation des ländlichen Raums wichtig. Sie sollen dazu beitragen, neue Handlungsansätze „vor Ort“ anzustossen.

smartes.land setzt für uns einige Aspekte voraus, die zum Verständnis relevant sind und die wir in den folgenden Wochen weiter ausarbeiten wollen:

Ein smartes.land setzt voraus, dass man den bereits begonnenen Strukturwandel im ländlichen Raum akzeptiert und konstruktiv angeht: Der Strukturwandel im ländlichen Raum ist eine Tatsache und unausweichlich. Es stellt sich die Frage, wie diese Räume und Orte ihre Resilienz stärken können, sich durch mehr Offenheit widerstandsfähiger und zugleich flexibel aufstellen können. Die Reflexion zur Stärkung der „Resilienz“ im ländlichen Raum schafft wertvolle Einblicke und zugleich neue Einstiegspunkte.

smartes.land ist nicht gleich digitales.land: Das Verständnis von „smart“ sollte nicht vorrangig auf Digitalisierung abzielen – wie wir dies häufig beobachten. Digitale Lösungen können ein Mittel zum Zweck sein, aber gehören zu einer Vielzahl von Bausteinen die zu intelligenten und kreativen Lösungsansätzen führen. Wir verstehen den Begriff „smart“ eher als Schaffung eines kreativen Raums, in dem eine Vielfalt von verschiedenen Lebens- und Lösungsmöglichkeiten parallel entstehen können. Welche menschen leben hier und wie tragen sie auf ihre Weise zur Stärkung kreativer Lösungen auf dem Lande bei? Wie wird der Begriff „smart“ von anderen im ländlichen Raum definiert?

smartes.land benötigt beides, bottom-up- und bestärkende top-down-Ansätze als wichtige Erfolgsmischung: Ländliche Räume haben viele Potenziale, um „von innen“ Synergien zwischen Menschen und durch Netzwerke freizusetzen. Zugleich benötigen viele ländliche Räume aber auch Anreize und Unterstützung von aussen, um nicht isoliert zu agieren, neue Pfade zu erkennen und zu gehen. Wie lassen sich kreative Ideen sowohl in ländlichen Räumen stärken als auch neue Impulse von aussen in die Räume hineintragen?

smartes.land vereint wirtschaftliche, soziale und umweltorientierte Innovationen. Das Nachhaltigkeitsdreieck wird oft herangezogen, wenn es um ländliche Entwicklung geht. Die Schwierigkeit liegt jedoch im Detail. smartes.land möchte die verschiedenen Ziele in Einklang bringen, Beispiele liefern als aber auch die Unterschiede und entsprechend differenzierte Handlungsansätze aufzeigen.

Ein smartes.land erfordert systemische Ansätze und Blickwinkel: Der Wandel im ländlichen Raum darf nicht isoliert betrachtet werden, sondern im sozio-kulturellen Kontext von Lösungsbeziehungen zwischen einer Vielzahl von lokalen, regionalen und nationalen Akteuren aus Bürgern, Wirtschaft, Politik und Unterstützungsorganisationen. Der ländliche Raum ist zugleich kein Monolith, sondern hängt sehr von der Konstellation und Vernetzung von Menschen und Akteuren ab. Wie lassen sich systemische Ansätze mit neuen Impulsen aufbauen, stärken, auf die Dauer halten?

Ein smartes.land ist ein komplexes System. Das heisst nicht, dass alles kompliziert ist. Differenzierung ist entscheidend. Es ist notwendig, zwischen einfachen, komplizierten und komplexen Realitäten zu unterscheiden. Spielraum zum Ausprobieren und Experimentieren ist wichtig, aber in bestimmten Situationen auch die Schaffung von neuen Institutionen, Steuerungsformen und Strukturelementen.

Unser Ziel ist es, mit diesem Lern- und Explorationsfeld Praktiker dabei zu unterstützen, eigene Wege für ein smartes.land zu gehen. Neben dem Veröffentlichen von verschiedenen Blogs, Interviews und Podcasts zum Thema werden wir an dieser Stelle auch konzeptionelle Ansätze, Methoden und Instrumente zur Analyse von smarten Lösungsansätzen auf dem Land vorstellen.

Wir würden uns freuen, wenn Sie mit uns in Kontakt treten und Ihre Erfahrungen teilen.

 

Frank Waeltring (fw@mesopartner.com) und Marcus Jenal (mj@mesopartner.com) von Mesopartner.